Donnerstag, 6. September 2012

6.9. Zaluzice/SK 2 Hollabrunn/A

Angelika wird von einem jungen bodybuilder geführt - ideal sagt er, in der früh frühstück machen, ein wenig putzen, und dann kann er schon trainieren gehen. habs ihm leicht gemacht und bin die letzte etappe bald angegangen.
am ende einer reise denk ich immer schon eher an zuhause, kann nicht mehr so richtig urlauben und fahr auch schon mal am bandl um ein wenig meter zu machen.
die schönen strassen rund um banska stiavnica hab ich mir noch gegönnt, dann aber grossteils auf brandneuen strabag autobahnen nach hause.




mein moped hat mich knappe 8000km rund ums schwarze meer geführt - etwa 300km vor dem ende ist am rechten zylinder plötzlich öl herausgekommen - nicht viel, aber ich war sehr froh, dass ich schon fast heim schieben hab können ;-)

gefahrene kilometer: 628
kilometerstand: 140197


Mittwoch, 5. September 2012

5.9. Dunajiwzi/UA 2 Zaluzice/SK



hat heute recht lange gedauert bis die sonne sich durchsetzen konnte und das zelt getrocknet hat. der weg weiter zur hauptstrasse war sehr verwachsen und die unebenheiten, löcher und der gatsch dadurch nicht sichtbar, wodurch ich das moped einmal fast geschmissen hätte, aber nochmal alles gut gegangen :-)







die ukraine ist ein endloses dorf mit wechselnden ortsnamen und nicht enden wollenden schlaglöchern. beim mopedfahren gleicht man diese zu einem gutteil mit dem körper aus, was ich allmählich, mit steigender ermüdung, in meinem stützapparat gespürt hab, da spürt man jedes loch gleich doppelt so stark. das, die recht eintönige landschaft und die geringe geschwindigkeit nagen ziemlich an der psyche. erst am nachmittag, in den karparten wurde es ein wenig besser, wobei die dörfer noch immer viel zu lang waren. 


bin um ca. 19.00 uhr zur grenze gekommen - etwa eine stunde bei den ukrainern, die slovaken haben mich vorgewunken, dann aber recht genau kontrolliert - einige grenzer hatten irgendwie ein problem mit der fahrgestellnummer, die nicht mit dem zulassungsschein übereinstimmt - und ich war um 20.50 draussen. war natürlich stockdunkel - hab mich an den lkw´s angehängt und das motel angelika bei zaluzice, ca. 30km entfernt, angesteuert.

gefahrene kilometer: 555
kilometerstand: 139569



Dienstag, 4. September 2012

4.9. Perwomajsk/UA 2 Dunajiwzi/UA

zehn nach neun losgefahren - die gegend ist wie das marchfeld, nur über hunderte kilometer hinweg. dazu kommt der viele verkehr, die cops an jeder ecke, eine ortschaft, die an eine andere anschliesst und die unzählbaren schlaglöcher ...


 ... und natürlich militär ...

 ... und kirchen ...


 ... und idole ...



... und fahrzeuge, die jemand anderem vielleicht abgehen :-)












bin am frühen nachmittag gerädert wie nach 500km zu einem kleinen fischteich und hab mich eine stunde ausgeruht.

gegen 6 hab ich mir in dunajiwzi wurst, käse, tomaten, brot und bier besorgt und mir ausserhalb, inmitten der felder einen schlafplatz gesucht. mitten am weg hat jemand riesen betronklumpen ausgestreut, seitdem geht der weg rundherum und das zwickl mittendrin ist mein schlafplatz :-)



ein typ mit fahrrad ist vorbeigekommen und hat mir eine gute nacht auf meinem kleinen platzl gewünscht - hat mir erklärt, dass die bescheuert sind, weil er durch die steine 2km weiter fahren müsse und ist grüssend abgedampft.

gefahrene kilometer: 431
kilometerstand: 139014




Montag, 3. September 2012

3.9. Osypenko/UA 2 Perwomajsk/UA

die chefin hat mich vom ersten moment ins herz geschlossen, hat immer wieder ihre deutschkenntnisse, die so gross sind wie meine ukrainischkenntnisse, ausgepackt und mir bei der ankunft, am samstag, lebensrettenden tee gemacht. darum hab ich ihr in einem strandladen eine schöne muschel gekauft. beim zusammenpacken hat sie mich nochmal zu tee und keksen gerufen, wofür ich ihr dann die muschel gegeben hab. die arme hats gar nicht gepackt, hat sich bekreuzigt und gesagt, dass ihr herz jetzt ur puckert, und ich hab gleich noch mehr keks essen müssen.


die ukrainische polizei dürfte sich selbst erhalten müssen - so viele kontrollen und radarfallen hab ich noch nirgends erlebt. einer ist in der langen schlange mitgefahren, hat so lange gewartet bis einer kam, der das polizeiauto noch nicht entdeckt hatte und zum überholen ansetzte, dann ist er mit quitschenden reifen rechts stehen geblieben, der beifahrer ist richtig behände aus dem wagen gesprungen und hat den überholenden gestoppt.

sonst wars eher fad - hab in perwomajsk ein hotel mit einer deutschen flagge und einem raika bankomat gefunden - kann nicht so verkehrt sein. beim abstellen hat mich gleich ein alter mann begrüßt - als ich deutsch geantwortet hab, hat sich gleich herausgestellt, dass er aus dem schwäbischen ist. erst nachdem ich das zimmer genommen hatte und ihm erzählt hab was für ein glück ich mit diesem sauberen hotel hätte, hab ich erfahren, dass es sein hotel ist. "...es ist halt schwierig, weil die ukrainer halt so sind wie sie sind, und sich auch nicht ändern werden - sie sind halt nicht sehr reinlich"






gefahrene kilometer: 565
kilometerstand: 138583

Sonntag, 2. September 2012

2.9. Osypenko/UA

gut geschlafen und dann waren da gleich der chef und mein nachbar mit ur vielen fragen übers moped - die, wegen der kommunikationstechnische ratlosigkeit manchmal eintretenden pausen hab ich dazu genutzt die hinterbremse zu checken, die mir wieder etwas sorgen gemacht hat. alles soweit in ordnung, möglicherweise hat sich eine feder gelöst gehabt, was man aber nicht sehen kann, da beim runternehmen des hinterrades alle teile entgegenkommen. der nachbar hat mir dann sehr gekonnt die bremse wieder eingestellt - war mercedeswerkstättenbesitzer, ist aber einen japanischen geländewagen gefahren ;-)
hab mir dann auf der suche nach frühstück, und weil ich neugierig war, den nachbarclub etwas näher angesehen, zumal von drüben immer wieder gruppendynamisches geschrei zu hören war. lauter junge leute, ein paar beim sporteln, die gruppendynamiker irgendwie irr herumlaufend. sobald ich etwas näher herangekommen bin ist der wachmann aufgeschreckt und hat mir klar gemacht, dass ich hier nicht erwünscht bin. sicher nichts ungewöhnliches, nur ein antiwestliches kp trainingscamp. später waren auch dumpfe schüsse und gefechtslärm zu hören ... #:-/



der entschluss einen tag blau zu machen stand bald fest. seit dem sushi in sevastopol war mein magen ein wenig durcheinander, ausserdem war ja sonntag - also frühstück, dann zum strand, all die jetskier und tube rider beobachtet und dann in den schatten beim zelt - schlafen, lesen, faul sein.

am abend hab ich mir dann an der strandpromenade ein lamm grillen lassen und hab den sonnenuntergang beobachtet.






gefahrene kilometer: keine
kilometerstand: wie gestern

Samstag, 1. September 2012

1.9. Feodosiya/UA 2 Osypenko/UA

Früh auf, den Sonnenaufgang fotografieren, aber die sonne war schon recht hoch und hinter wolken - sauerei :-(


frühstück gabs ab 8 also nochmal hingelegt - noch immer kein geld und tauschen wollten sie auch nicht, obwohl ich am vorabend 37 $ fürs zimmer gezahlt hab - der tag fängt ja schon gut an.

ab in die nächste ortschaft, dort 100$ auf lari gewechselt und beim schnellimbis etwas eingeworfen. dann zur nächsten tankstelle - die nehmen visa!!! hab mir gleich eine ur köstlich aussehende plundertasche dazugenommen - richtig lust auf etwas süsses gehabt! ein paar kilometer später, mit guter aussicht, hab ich dann lustvoll reingebissen - fleischfülle :-((


denk mir noch, dass bei diesen strassen die vorgeschriebenen 90 genau passen, da hupts hinter mir - die bullen - zeigen mir ein video in dem ich und mein moped die hauptrolle spielen - a * 4 5s - und meinen, dass sie das im ortsgebiet, bei einem zebrastreifen gedreht haben, wo 60 gelten, dann hat der eine noch auf die zahl 87 gezeigt. er zeigt mir also sehr deutlich, dass er meine papiere in seiner brusttasche verschwinden lässt und es mit mopedfahren vorbei ist. nach ein wenig hin und her schreibt er neben einem durchgestrichtenen 87 und 60 noch 100$ auf seinen block - ich gebs ihm murrend, er greifts aber nicht an und zeigt mir, dass ichs ins türfach stecken soll - dieser schweinehund - hab ich schon erwähnt, dass es ein richtig guter tag war?


 also weiter nach jalta - ziemlich dunstig und grau, eine recht frequentierte strasse und ich hab mich nicht mehr so richtig getraut, da ortsbeginn und ende nie so richtig gut zu erkennen sind; relativ kleine ortstafeln und die etwa einen halben kilometer vor und nach den häusern, und genau dort stehen dann immer wieder meine freunde.
in jalta plötzlich "zack" - das nächste kupplungsseil. bei einer tankstelle, an der sie mich nicht gern gesehen haben, getauscht - ach war ich froh, dass ich noch ein seil hatte.
dann kommt ein russischer ukrainer mit seiner frau/freundin und einer yamsen daher, will alles mögliche wissen, natürlich kein wort verstanden, nur dass wir gemeinsam auf den berg fahren sollten - dort wollt ich sowieso hin, allerdings war ich skeptisch - schlechter tag und so.



tatsächlich war er kein meister seines faches, recht ambitioniert, aber ungefähr zehn mal sind die koffer gerade noch an einem entgegenkommenden auto vorbeigeschrammt. hab ihn insgeheim den englischen russen genannt, weil er mehr links als auf seiner gefahren ist. oben am pass wollten sie mit mir was essen gehen, hab aber dankend abgelehnt, obwohl ich den ur hunger gehabt hab.





die strassen waren auf jeden fall phantastisch - nicht enden wollende serpentinen im dichten wald und die kupplung mit dem neuen seil ur leichtgängig.


links weg nach sevastopol, dort den hafen mit den u-boot werften


 und die promenade

















 incl. ein paar hochzeiten angeschaut


 und zu einem japaner essen gegangen - die haben bilder im menü ;-)









hab ich irgendwann behauptet, dass es ein schlechter, oder nicht so mein tag war - nehm alles zurück. pack mein zeug nach dem essen zusammen, aber ... wo ist der helm!!!!
im laufschritt den weg zurück, den ich gekommen bin, ständig überlegend, was ich machen muss, wenn er futsch ist. beim ersten foto auf die bucht hab ich ihn auf die hohe ballustrade gelegt - noch um ein eck, der schweiss ist mir schon in strömen aus den hosenbeinen gelaufen, die schöne abendstimmung konnte ich nicht mehr so recht geniessen - da ist er, tront oben auf der hohen mauer und sagt jedem - "nimm mich" - aber anscheinend war es mein tag :-D


hab den nächsten campingplatz, lt. gps etwas mehr als 30km entfernt, angesteuert - es ist schon dunkel geworden, und da war glücklicherweise wirklich einer, in einem kleinen wäldchen an der küste - minimalistisch aber gemütlich. nebenan war grosse party mit band; seltsamerweise haben die musiker immer wieder gespielt und dann war wieder lang pause.





gefahrene kilometer: 362
kilometerstand: etwa 138018